Der Metzgerwirt. Erbaut auf geschichtsträchtigem Boden 

Zu den fünf großen Gasthäusern, die 1948 auf dem Gaststättenlizenzantrag von Ludwig Bierlmaier genannt wurden, gehört natürlich auch der ehemalige Metzgerwirt (Hörmann’sche Wirtschaft, Huberwirt, Absolut, Cantina) über den bereits 2023 in der Septemberausgabe dieses Blattes ausführlich berichtet wurde. 

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Die seit 1881 bestehende Gastwirtschaft erhielt mit einem neuen Gebäude 1906 sein heutiges Aussehen. 1925 ließen die damaligen Wirtsleute Johann und Therese Huber hinter dem Lokal ein Schlachthaus errichten, 1926 folgte der Bau einer hölzernen Kegelbahn. Diese wurde 1953 zu einer Wohnung umgebaut. Beide Gebäude mussten 1989 einem neuen Wohn- und Geschäftsensemble weichen, der Biergarten mit seinen alten Kastanienbäumen wurde verkleinert. 

Schlachthaus
Das Schlachthaus hinter der Gastwirtschaft
Kegelbahn
Die ehemalige Kegelbahn

Bei den Bauarbeiten war auch der Apotheker und Hobbyarchäologe Rainer Hollenweger anwesend und das hatte seinen Grund: 1964 waren bei Ausschachtungsarbeiten für die Kanalisation an der Hauptstraße vor der Gaststätte in 50 bis 60 cm Tiefe die Knochen von acht menschlichen Skeletten gefunden worden. Kreisheimatpfleger Wolfgang Völk veranlasste die Zwischenlagerung der Gebeine im Untergeschoss des Rathauses wo sie fast in Vergessenheit gerieten. Auf Initiative von Rainer Hollenweger wurden die Knochen der Anthropologischen Staatssammlung München übergeben, 1985 erfolgte von der Universität Köln eine Altersdatierung in die Zeit um 680 n.Chr. Weitere Funde aus bajuwarischer Zeit kamen 1989 nicht zu Tage, weitere Gräber könnten sich aber möglicherweise unter der Hauptstraße befinden. 

Knochenfund
Knochenfunde von 1964
Aushubarbeiten Metzgerwirt
In der Bildmitte Rainer Hollenweger 1989